Badhaus

Tauchen Sie ein in die Welt des Alten Bad Pfäfers, dem traditionsreichsten Barockbad der Schweiz. Erfahren Sie mehr über seine einzigartige Geschichte und die historische Badekultur, die Besucher seit dem 17. Jahrhundert fasziniert. Lassen Sie sich in eine Zeit zurückversetzen, in der Bäder mehr als nur Entspannung waren.

Nach unten scrollen
Altes Badezimmer im Bad Pfäfers mit historischen Badewannen und Steinboden, zeigt den traditionellen Badebetrieb und das kulturelle Erbe des Ortes
Historische Darstellung des Badebetriebs im Bad Pfäfers, illustriert mit Gästen, die in einem großen Gemeinschaftsbad entspannen, bedient von Angestellten, veranschaulicht die Badekultur des 19. Jahrhunderts
Badhaus

Das älteste erhaltene Barockbad der Schweiz

Das Tamintatal im Jahre 1240: Jäger des Klosters Pfäfers entdecken in der engen, dunklen Schlucht eine Heilquelle. Ein Waldrapp, dem sie angeblich auf der Spur waren, soll sie der Legende nach zur Quelle geführt haben. Nur mühsam ist sie über Leitern und Seilzüge zu erreichen. Bald aber werden Gästehäuser in den Felswänden hoch über dem Fluss gebaut, um das Baden angenehmer zu gestalten. Den Ruhm der Therme begründet ein Gutachten des berühmten Arztes und Alchemisten Paracelsus im 16. Jahrhundert. Erst im 17.Jahrhundert wird das Wasser mit Holzleitungen an den heutigen Ort geführt. Zwei grosse Gasthäuser mit Kapelle werden gebaut, eine Trinklaube, eine Metzgerei und eine Sägerei. Während der Unruhen der Französischen Revolution werden die Anlagen teilweise wieder zerstört. Danach setzt eine europaweite Erneuerungsphase ein. Das Bad Pfäfers steht in seiner vollen Blüte. Es ist ein Ort der Gesundheit und des Gesellschaftslebens. Zwei- bis dreihundert Menschen verweilen hier bisweilen, baden, essen und trinken, promenieren, vergnügen sich. Die Gäste stammen aus allen Teilen der Schweiz, aus Deutschland und fernen Städten Europas.

1838 nach Auflösung der Benediktinerabtei Pfäfers gingen Quelle und Badehäuser in das Eigentum des Kantons St.Gallen über. 1839 wurde die Schlucht mit einer Strasse erschlossen. Ab 1840 führte man das Thermalwasser nach Ragaz, wo der Weltkurort Bad Ragaz entstand. Zwischen 1983 und 1995 wurde das Badgebäude umfassend restauriert und ist heute ein Natur-, Kultur- und Genussort mit überregionaler Ausstrahlung.

Bis zu 10 Stunden pro Tag

Alte Wannenbäder

Zwei Räume mit Wannenbädern des Alten Bad Pfäfers sind noch intakt. Sie gehören zu den ehemaligen acht Wannenbädern im vorderen Gästehaus und waren bis zur letzten Saison 1969 in Betrieb. Die mit glasierten Keramikplatten belegten Wannen mit gerippten Platten beim Einstieg waren zur Bauzeit sehr fortschrittlich. In allen Bädern, ausser dem Männer- und Weiber-, dem Herren- und Frauenbad, pflegte man alleine oder in bekannter Gesellschaft zu zwei bis drei Personen zu baden.

Gebadet wird bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bis zu 10 Stunden pro Tag. Die mittelalterliche Auffassung, dass die giftigen Krankheitssäfte den Körper nur durch aufgeweichte Haut verlassen können, ist noch lange verbreitet. Ab dem 19. Jahrhundert ist das sogenannte «Ausbaden» überholt. Eine Kur dauert dann drei bis vier Wochen und bietet vielfältigere Anwendungen.

Altes Badezimmer im Bad Pfäfers mit historischen Badewannen und Steinboden, zeigt den traditionellen Badebetrieb und das kulturelle Erbe des Ortes
Alte gusseiserne Küche im Bad Pfäfers mit traditionellen Kochtöpfen und historischen Küchenutensilien, die in einer musealen Küchenausstellung präsentiert werden
sorgfältig restauriert

Alte Küche

In der Alten Küche wurde für zwei- bis dreihundert Gäste gekocht. Sogar Kupfertöpfe und -pfannen sind erhalten geblieben. Der Herd ist mit Dörr-, Back- und Glättsteinofen ausgestattet. Ein Wassertrog wurde direkt mit Quellwasser versorgt. Die Fenster öffnen sich zur gewaltigen, hohen Felswand über der Tamina.

Die alte Küche mit ihrem urtümlichen Herd wurde sorgfältig restauriert und ist heute ein stimmungsvoller Raum für Apéros und ungezwungene Empfänge. Nutzen Sie das aussergewöhnliche Ambiente für kulinarische Höhenflüge mit Gruppen.

im Zustand des Jahres 1860
Belle-Epoque-Speisesaal

Der vornehme Belle-Epoque-Speisesaal präsentiert sich im Zustand des Jahres 1860: diagonal verlegter Parkettboden, niedriges Täfer, Wandschränke, Blumenornamente, Stuckdecke und schliesslich ein Turmofen. Bereits früher war bekannt, dass Masshalten im Essen und Trinken und ein Verzicht auf Naschereien die gute Wirkung der Kur verstärkten. Aber die Genüsse kamen nicht zu kurz: Mehrmals wöchentlich wurde in der einladenden Atmosphäre des Speisesaales Tafelmusik und nach dem Nachtessen Tanzmusik geboten.

Auch heute noch verwöhnt das Restaurant des Alten Bad Pfäfers Gesellschaften im festlichen Saal mit Köstlichkeiten aus Küche und Keller sowie mit einem aufmerksamen Service in bester Badtradition.

Eleganter Speisesaal im Bad Pfäfers mit gedeckten Tischen und dekorativen Kronleuchtern, veranschaulicht die Gastfreundschaft und den Charme des historischen Badehotels
Innenansicht der historischen Kapelle im Bad Pfäfers mit hölzernen Kirchenbänken, einem verzierten Altar und einem Kronleuchter, die die Barockarchitektur widerspiegeln.
Heilige Magdalena

Kapelle

Die Kapelle des Alten Bad Pfäfers wurde 1719 der Heiligen Magdalena geweiht. Im 19. Jahrhundert wurde die ehemals barocke Ausstattung der Kapelle im neugotischen Stil erneuert und 1985 vollumfänglich restauriert.

Sie diente einerseits den Gästen des Heilbades, die sich für die erhoffte körperliche Heilung zusätzliche göttliche Hilfe erbaten – nicht zufällig stand die Kapelle in der Mitte zwischen den beiden Bad- und Gasthäusern. Andererseits wurde sie für die Quelle selber gebraucht: Damit das Heilwasser nicht versiege und seine wohltuende Wirkung behalte, nahmen die Mönche des Klosters Pfäfers alle paar Jahre eine feierliche Quellweihe vor.

Mehr als Schlafen
Alte Gästezimmer

Das Bad Pfäfers beherbergte viele bekannte Bade- und Kurgäste. Unter ihnen sind die junge Johanna Heusser, die spätere Johanna Spyri und Schöpferin der weltweit bekannten Romanfigur «Heidi», der amerikanische Schriftsteller James Fenimore Cooper, der deutsche Philosoph Friedrich Wilhelm von Schelling und der französische Schriftsteller Victor Hugo. Allen Gästen boten sich die Kurzimmer als Rückzugsort an: Hier legte man sich nach dem Bade ins Bett, um sich von der Anstrengung zu erholen und um die Wirkung des Wassers zu verfestigen. Zur Zimmerausstattung gehörte ein Waschbecken mit Krug, eine Wärmflasche fürs Bett und ein Nachthafen.

Die Gästezimmer tragen die Namen von Heiligen. Darin zeigt sich die benediktinische Spiritualität der Abtei Pfäfers, unter deren Aufsicht das Bad und sein Neubau standen.

Traditionelles Schlafzimmer im Bad Pfäfers mit einem großen Holzbett, passenden Holzschränken und grüner Tapete, die ein authentisches historisches Ambiente schaffen

Planen Sie Ihren Besuch noch heute!

Entdecken Sie die reiche Geschichte und kulturelle Bedeutung des Museums Altes Bad Pfäfers. Nehmen Sie an einer Führung teil oder besuchen Sie eine unserer spannenden Veranstaltungen.

Bleiben Sie in Kontakt mit uns

Registrieren Sie sich für unseren Newsletter und verpassen Sie keinen Event

Herzlichen Dank für die Anmeldung
Etwas ist schief gelaufen, versuchen Sie es später.