Altes Bad Pfäfers
25.06.2016–14.08.2016

Reliefs senza culur & Berg Farb Figur – Ernestina Abbühl, Rolf Bräm

Ort: Altes Bad Pfäfers

Vernissage Samstag, 25. Juni 2016, 14.15 Uhr

Das Sehen und Erleben ist Teil der Auseinandersetzung und künstlerischen Interpretation von Ernestina Abbühl und Rolf Bräm. So ist bei jedem Werk NICHT NUR DAS das Werk, welches als solches vor dem Betrachter an einer Wand hängt. Das Werk ist auch der Weg. Der Bergpfad – für das Authentische.

Immer wieder brechen sie für ihre Kunst auf, um zu Fuss in Gebirgs-Landschaften unterwegs zu sein. Auf tägigen Touren oder mehrtägigen Trekkings, wie in der jüngsten Vergangenheit, als Kunst-Projekte:

  • 2015 Projekt «Alpen-queren»: Zu Fuss von Sargans ins Unterengadin – Fimberpass – Nationalpark – Val Forno
  • 2014 Projekt «Kunst-bewegt»: Zu Fuss von Sargans nach Venedig (via Julier, Bernina, Tirano, Riva del Garda)
  • 2013 Projekt «Engiadina»: Zu Fuss von Bivio nach Diavolezza mit Umrundung der Berninagruppe
  • 2012 Projekt «Trans-Atlas» Marokko (Hoher Atlas)
  • 2011 Projekt «Atlantik-Reliefs» (Marokko Atlantik-Küste)
  • 2010 Projekt «Arabia Felix Bergland» (Jemen)

Ernestina Abbühl: Reliefs senza culur

Ernestina Abbühl * 1.6.1967 Samedan GR – Beruf: freischaffende Künstlerin.

Arbeitsgebiete: Reliefs mit Paraffin und Papier

Gletscher dominieren seit je die Entstehung glazialer Landformen. Auch der Boden, der Fels sind Hinweise zu seiner Entstehung, z.B. Schleifspuren eines Gletschers am Gestein. Schleifspuren manifestieren sich oft in Reliefs, Schichtungen die sichtbar werden, Überlagerungen im Grossen und im Kleinen. Das ist der Hintergrund für Ernestina Abbühl. Ihr Auge zommt zu den Spuren der Erosion, zu Schichten und Strukturen. Und zu Fels- und Gletscherstrukturen – bis zu den kleinsten Zeugen dieser immensen Krafteinwirkungen – zu Stein- und Sandformationen und schlussendlich aus der Veränderung über die Zeit entstandener Vegetation. Abstrakt und sinnlich bearbeitet sie diese Thematik.

Sie war in ihrer seit vielen Jahren intensiven, stetigen Auseinandersetzung mit Naturmaterialien auf pflanzliches Wachs gestossen und hat so die ihr adäquaten Werkstoffe längst gefunden: tschaira e palperi – Paraffin und Papyrus

«tschaira e palperi» ist die romanische Bezeichnung in ihrer Muttersprache für Wachs und Papier.

Neben der Herkunft und der langen Geschichte fasziniert sie die Sensitivität der beiden Materialien Paraffn und Papyrus, welche die Sinne anspricht.

«senza culur» ist der eigentliche Begriff der aktuellen Arbeiten, die ohne Bunt-Farbe oder nur in sehr zurückhaltender Art farblich umgesetzt sind. Es ist das Spektrum von Weiss bis Schwarz, sowie Sand- und Erd-Farb-Nuancen.

Schicht um Schicht: abstrakte Reliefs. Kompatibel mit moderner Architektur. Geben Räumen einen unverwechselbaren Charakter.

Stille und Kraft: Ihre Arbeiten mit Wachs und Papier werden als besonders, einmalig, unverwechselbar umschrieben: Die bekannte und anerkannte Feldkircher Galerie, welche namhafte Künstlern in ihrem Repertoire führt, ist von den Arbeiten Ernestina Abbühls überzeugt und sie ist in der Galerie Feurstein seit 2015 vertreten. Günter Feurstein: «abstrakt und sinnlich - ganz besonders!» 

ABBÜHL mit der Galerie Feurstein an der Art Karlsruhe: Seit Jahren nimmt die Galerie an professionellen, internationalen Kunstmessen teil, wie z.B. kunst Zurich, art Bodensee, art KARLRUHE.
2016 ist Abbühl‘s Kunst am Galerie-Stand Feurstein mit aktuellen Arbeiten an der art KARLSRUHE, wie sie auch hier im Alten Bad Pfäfers ausgestellt sind, präsent.

Seit 2 Jahren ist Abbühl auch permanent in der renommierten Galerie Crameri in Chur vertreten.

ABBÜHL und der bekannte Bündner Architekt und Professor Gion A. Caminada: Er hat eine seiner Bauten (Gasthaus am Brunnen, Valendas GR) mit Abbühl‘s Kunst ausgestattet. Caminada: «Die Arbeiten treffen es ganz genau und passen 100%ig zur Architektur».


Rolf Bräm: Berg Farb Figur

Rolf Bräm, * 31.1.1951 Sorengo TI – freischaffender Künstler.

Arbeitsgebiete: Skizzen - Gebirgsbilder - Holzfiguren

Skizzen:

  • Zu Fuss im alpinen Gelände. Die markante und spannende Bergsicht finden
  • Mit Aufwand verbunden: hinfahren, gehen, steigen, sehen, skizzieren
  • Von einem Punkt aus entsteht der dynamisch-sichere Strich
  • Blick zum Berg, Gipfel, Gletscher, Firn und Fels = erkennen von Kompositions-Merkmalen.
  • Licht und Schatten = betont die Form und «Anatomie» des Berges
  • BRÄM-Skizzen wurden für die Kunst im Bau bei der neuen Bank Linth in Sargans eingesetzt

Gebirgsbilder:

  • Sie entstehen in Bewegung, aus der Bewegung - trotzdem abgestimmt
  • Die Leinwand an der Wand, auf der Staffelei und oft auch am Boden = dann malt er stehend oder auf den Knien.
  • Das reine Abbilden ist nicht das Ziel = es geht nicht um ein herkömmliches, abbildendes Bergbild, sondern zwischen Darstellendem (Berg erkennen) - Abstraktion (weglassen, hinzufügen) - Expression (Farben)
  • BRÄM-Bergbilder wurden u.a. mehrfach von der Regierung des Kantons St.Gallen angekauft

Warum Gebirgsbilder?

  • Bräm war immer interessiert am «Kompositionsinhalt des Gebirges» – an der «Komposition von Fels»
  • In den vergangenen Jahren hat er «Formate und Thematik (Gebirge) konzentriert»
  • Das spricht ihn an: Gebirgswelt, das Karge, Archaische, Ungekünstelte – in den Alpen oder irgendwo auf der Welt
  • Das Sinnliche betont er expressiv mit der Farbgebung
  • Das Gebirge ist etwas scheinbar Unveränderliches. Es ist aber stetig in Bewegung

Holzfiguren:

  • Farbig und skuril. Brachial-archaisch wirkende Machart
  • Sie strahlen Leichtigkeit und Spontanität aus und sind beidseitig überraschend.
  • Das Figürliche der früheren Malerei (der Mensch) = hat er in die Holzfiguren transformiert: Bündner- und Taminataler Berg-Holzfiguren = Resultat eines langen Prozesses. Viele Jahre zurück
  • Anfänge in der Pop-/RockArt.
  • BRÄM-Holzfiguren waren während dem 40-Jahr-Jubiläum der renommierten Galerie IRIS WAZZAU in Davos, neben Original-Werken von Miro, de Saint Phalle, Gaugin, Kirchner, Sam Francis, Paul Jenkins, Mack, Mark Tobey und weiteren internationalen Künstlern
  • Das ganze Jahr sind ca. 20 Holzfiguren während dem Gedenkjahr 2016 von Alberto Giacometti in Maloja vertreten